Gebärden

Gebärdensprache

Gebärden-Gebärdensprache

Gehörlose Menschen nutzen die Gebärdensprache um sich verständigen zu können. Bei Menschen, die sich aufgrund einer Behinderung nicht oder kaum über die Lautsprache äußern können werden Gebärden lautsprachunterstützend eingesetzt.
Die Gebärdensprache gehört zu den körpereigenen Kommunikationsformen. Für die Verständigung werden keine Hilfsmittel benötigt, der Körper wird als Kommunikationsmedium eingesetzt.

Deutsche Gebärdensprache (DGS)
Die Deutsche Gebärdensprache ist die vorherrschende Sprache der Gehörlosen in Deutschland.
Die Gebärdensprache der Gehörlosen wurde unabhängig von der Lautsprache entwickelt und unterscheidet sich von dieser in der Grammatik. Nachdem sie lange Zeit in Deutschland unterdrückt wurde, ist die Deutsche Gebärdensprache heute als eigenständige Sprache anerkannt. Die langandauernde fehlende Akzeptanz dieser Sprache hatte zur Folge, dass sich bis jetzt noch keine deutschlandweit einheitliche Gebärdensprache entwickeln konnte.

Gebärden in der Unterstützten Kommunikation

Menschen, die sich aufgrund einer Behinderung nicht oder kaum über die Lautsprache äußern können, sind in der Regel nicht gehörlos. So ist es wenig sinnvoll ihnen mit der Gebärdensprache der Gehörlosen eine komplett neue Sprache zu vermitteln. Im Kontext der Unterstützten Kommunikation werden deshalb Gebärden lautsprachbegleitend eingesetzt.

Folgende Materialien stehen zur Kommunikation mit Gebärden zur Verfügung:

Gebärdenlexikon Maisch / Wisch (Hrsg.)
Das erste Gebärdenlexikon nach der DGS erschien 1977 in Hamburg. Dieses Lexikon umfasst vier Bände. Die Bände 1 und 2 sind auch auf DVD-ROM hier erhältlich.
Kestner: Das große Wörterbuch der Deutschen Gebärdensprache
Ein umfassender Gebrauchswortschatz in DGS als elektronisches Wörterbuch. Der 18 000 Begriffe umfassende Wortschatz wird in Schrift und Video dargestellt. Dieses sehr umfangreiche Wörterbuch ist auf DVD-ROM hier erhältlich.
Schau doch meine Hände an
1987 wurde von der Haßlacher Diakonie der Versuch unternommen, eine neue Gebärdensammlung mit 3 leicht ausführbaren Gebärden. speziell für Menschen mit geistiger Behinderung zusammenzustellen. „Schau doch meine Hände an“ ist eine etwa 700 Gebärden umfassende Sammlung. Die Sammlung ist als Ordner mit CD hier erhältlich.
Gebärden-unterstützte Kommunikation (GuK)
GuK entstand in enger Anlehnung an Schau doch meine Hände an. Die Sammlung wurde speziell für Kinder mit Down Syndrom entwickelt. Die 100 Gebärden umfassende Zusammenstellung von gezeichneten Gebärdenbildern wird durch Wort- und Bildkarten ergänzt.
Das kleine 1 x 1 der Gebärdensprache
Diese Sammlung wurde für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung zusammengestellt. Um die 400 Gebärdenfotos werden durch Bildsymbole ergänzt. Bis auf wenige Ausnahmen werden die Gebärden nach den Vorlagen des Hamburger Gebärdenlexikons umgesetzt.
MAKATON
Dieses Kommunikationskonzept wurde in den 1970er Jahren in Großbritannien von Magret Walker, Kathy Johnston und Tony Conforth als vereinfachte Version der British Sign Language (BSL) entwickelt. Wegen des engen Bezugs zur BSL konnte Makaton nicht unverändert übernommen werden. So wurde Material entwickelt, welches mit der DGS kompatibel ist. Da wenig Material in diese Form umgestellt wurde, wird Makaton in Deutschland nur selten verwendet.

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Auch von unseren Gebärdenpostern mit jeweils hundert Gebärdenfotos nach der DGS können Sie sich inspirieren lassen.

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Weitere Informationen zum Thema Gebärden finden Sie auch auf unserem Gebärdenforum oder dem Sonderpaed-Forum.